Am Samstag dem 18. Mai wurde die Bürgerinitiative „Frei Sicht auf Huy und Bruch“ auf dem Flughafen in Dingelstedt gegründet. Unten finden Sie Impressionen vom Tag sowie die Eröffnungsrede von Maik Berger (einer von drei Sprechern der Initiative).
Eine Region steht auf – Eine Region sagt Nein!
Liebe Freundinnen und Freunde der Region, nochmals herzlich willkommen zur Gründung unserer Bürgerinitiative.
Dies ist kein normaler 18.Mai bei Sonnenschein auf dem Flugplatz Dingelstedt. Dies ist ein historischer Tag! Eine ganze Region, von Wasserleben, über Osterwieck bis Dingelstedt geht einen besonderen Weg und gründet eine Bürgerinitiative um dem Stromkonzern Avacon-Netz Paroli bieten zu können. Wir Bürger, ortsübergreifend, regionübergreifend und auch berufübergreifend werden fortan mit einer Stimme sprechen können, wenn es um den sogenannten Harzring geht.
Die Avacon- Netz wird eine 110KV Stromtrasse durch unsere Region bauen. Das ist ein Fakt! Im ersten Abschnitt von Wasserleben nach Dingelstedt und später fortführend über Schwanebeck nach Harsleben. Dann wäre der sogenannte Harzring geschlossen und die Aufnahmefähigkeit für den in der Region erzeugten Strom aus erneuerbaren Energien vergrößert und die Versorgungssicherheit vor Ort verbessert.
Es gab zur Entscheidungsfindung 2 Varianten. Einmal eine Freileitung und zum anderen eine Erdverkabelung. Die Avacon-Netz hat sich für eine Freileitung entscheiden und das bedeutet für unsere Region einen dramatischen Einschnitt der unsere Zukunft aufs Spiel setzt.
Wir sagen Nein! Die Region sagt Nein!
Wir stehen ausdrücklich zum Lückenschluss des sogenannten Harzrings, um die Versorgungssicherheit unserer Region und die Ableitung des Stroms aus den dezentralen Stromerzeugern besser zu gewährleisten.
Es geht uns also auch nicht um das „Ob“ eine Stromtrasse kommt , sondern um das „Wie“ eine Stromtrasse kommt.
Im Vorfeld wurden Bürger und Institutionen befragt. Petitionen, Resolutionen und Briefe wurden verfasst. Die Verwaltungen und Räte der Gemeinde Huy, Stadt Osterwieck und Gemeinde Vorharz positionierten sich eindeutig gegen eine Freileitung. Bauern, Gewerbetreibende, Umweltverbände, Vereine und Anwohner haben sich unmissverständlich geäußert.
Wir alle sind gegen eine Freileitung!
Dennoch missachtet die Avacon- Netz unsere Willensbekundung und will eine Freileitung bauen. Die finanziellen Interessen eines Stromriesen werden unsere Region nachhaltig über Jahrzehnte verändern und beeinflussen. Die Avacon Netz hat 2017 einen Gewinn nach Steuern von ca. 270 Mio erwirtschaftet! Die Stromtrasse wird nicht als Erdkabel verlegt, weil 2,75 Mio (1% des Gewinns) zu viel sind! Das sind Peanuts für die Avacon aber für unsere Landschaft ist das verheerend. Heruntergebrochen auf die Kilometer und einer Betriebszeit von 50 Jahren sind das Mehrkosten von 2400€ pro Kilometer. 2400€, die einer Erdverkabelung im Wege stehen? Das ist eine lächerliche Summe um Vergleich zu dem Schaden, den unsere Region, den wir zu tragen haben!
Wir sagen Nein!
Der Huy und Bruch ist eine Region, die u.a. von intakter Flora und Fauna lebt. Das Tourismuskonzept unserer Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Stadt Osterwieck fußt auf dieser Kulturlandschaft. Wir planen Radwege und nun soll unsere schöne, einmalige Landschaft zerschnitten werden. Vögel wie Rotmilan und Storch werden nachhaltig durch Oberleitungen beeinflusst. Am Rande unserer Gemeinde sind wir durch Windkraftanlagen eingegrenzt. Jetzt auch noch eine oberirdische Stromtrasse mitten durch die Landschaft?
Wir sagen NEIN! Es reicht!
Wir brauchen eine Stimme, die unsere Interessen vertritt. Eine Stimme für unsere Region, eine Stimme der Vernunft, eine Stimme für unsere Zukunft.
Deshalb gründen wir heute diese Bürgerinitiative – eine Interessenvertretung der Bürger von Huy, Osterwieck und Vorharz, die es sich auf die Fahne schreibt, eine Freileitung zu verhindern.
Herzlichen Dank für euer Interesse bei dieser Bewegung mitzumachen und auch eure Stimme einzubringen.
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