Gestern haben sich in Dingelstedt erneut Vertreter von Avacon mit den Gemeinden Huy und Osterwieck sowie der Bürgerinitiative zum Austausch über die geplante 110kV-Leitung zwischen Wasserleben und Dingelstedt getroffen. Avacon Vorstandsvorsitzender Marten Bunnemann hatte zu diesem Termin eingeladen und ist damit dem Wunsch der Bürgerinitiative gefolgt, sich die Argumente der örtlichen Interessenvertreter persönlich anzuhören.
Trotz gegensätzlicher Standpunkte entwickelte sich ein respektvolles Gespräch auf Augenhöhe. Zunächst erläuterte Avacon Vorsitzender Marten Bunnemannn die energiewirtschaftlichen Hintergründe der geplanten 110-kV-Leitung: „Unser Auftrag ist es, eine sichere, preisgünstige, effiziente und umweltverträgliche Energieversorgung für private Haushalte, Kommunen und Wirtschaft zu gewährleisten. Dazu investieren wir jährlich mehr als 160 Mio. Euro in den Ausbau und die Modernisierung unserer Netze.“
Im Zuge der Energiewende und dem damit einhergehenden Ausbau der Erneuerbaren Energien steigen die Anforderungen an die Energienetze weiter an. Bereits heute stehen in etlichen Gebieten Sachsen-Anhalts an vielen Tagen weit mehr als 100 Prozent erneuerbarer Energie zur Verfügung, die von den Stromnetzen aufgenommen werden müssen. „Der Umbau unseres Energiesystems hin zu einer CO2-freien Energieversorgung ist eine große gesamtgesellschaftliche Herausforderung, sie bietet aber gerade in ländlichen Regionen auch Chancen. Unsere Entscheidung zum Ausbau des Harzringes ist ein klares Bekenntnis zu den Gemeinden des Harzvorlandes und eine wichtige Investition in die Zukunft der Region. Der Ausbau des Harzrings verbessert nachhaltig die Versorgungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger und trägt zur Stärkung der regionalen Wirt-
schaft bei“, unterstrich Marten Bunnemann.
Avacon plant in ihrem 110-kV-Netzgebiet, von der Nordsee bis nach Hessen und von der niederländischen Grenze bis Brandenburg, in den nächsten 10 Jahren 140 Baumaßnahmen umzusetzen. Damit verbunden ist der Leitungsneubau und -umbau auf 450 Kilometern. Dabei achtet Avacon darauf, die Mittel im Sinne einer bezahlbaren Energiewende effizient einzusetzen. Denn höhere Ausgaben für Netze führen zu steigenden Netzentgelten, die alle Verbraucher tragen müssen.
„Neben der Betrachtung der Kosten sind für uns örtliche Belange ein wesentlicher Faktor, der immer in die gründliche Einzelfallprüfung unserer Vorhaben einfließt. Auch die Anmerkungen und Anregungen der Gemeinden Dingelstedt und Osterwieck sowie der Bürgerinitiative und des Sportflugplatzes haben wir uns nicht nur angehört, sondern sie haben teilweise in unsere Planungen Einzug gefunden“, legte Marten Bunnemann die Herangehensweise an die Planungen dar.
Gesprochen wurde auch über das weitere Vorgehen. Marten Bunnemann erläuterte, dass geplant ist, im Sommer das Planfeststellungsverfahren zu beginnen. Er zeigte sich sehr interessiert, eine Lösung zu finden, die die verschiedenen Interessen in angemessener Art und Weise in einen vernünftigen Ausgleich bringt.
Pressemitteilung der Avacon vom 26.02.2020